Die Yayas in der Wüste
Totoo ist eine kleine Yaya und lebt mit vielen anderen Yayas, jungen und alten, in der kargen und heißen Wüste.
„Alle Yayas sind Jäger. Alle Yaya-Kinder müssen lernen:
wie man durch die Wüste streicht,
lautlos wie ein Schatten schleicht….“
Totoo lernt es von ihrer Tante Mimanya. Die ist eine besonders erfahrene und furchtlose Jägerin. Vor dem stärksten Männchen in der Gruppe, dem Großen Guruaya, fürchtet sie sich allerdings schon; und wenn Totoo dem Großen Guruyana widersprechen will, dann hält ihr die Tante ängstlich das kleine Schnäuzchen zu.
Alle Yayas lieben Bulbuls. Sie wachsen in ihren Schlafhöhlen: „Süße, saftige grüne Knollen, gut gegen den Durst. Die Yayas können ohne Bulbus nicht leben. Deshalb graben sie ihre Höhlen immer nur dort, wo es viele Bulbuls unterm Wüstensand gibt. Und NIE dürfen Bulbuls ratzeputz aufgegessen werden! Sonst wachsen sie nicht nach, und die Yayas müssen verdursten…“. Genau das aber passiert bei einem Festfressen, das der Große Guruaya organisiert. Nun suchen alle in der heißen Wüste nach Bulbuls. Endlich entdeckt der Große Guruyaya in einer tiefen Grube die heißersehnten Knollen. Er befiehlt „Hier bleiben wir!.“ Doch diesmal stellt sich Tante Mimanya gegen den Befehl: „Ich baue keine Höhle, in der wir bei Regen ertrinken. Komm, Totoo, wir gehen! Will noch jemand mit?“ Doch kein Yaya traut sich das. Und in der folgenden Nacht kommt der große Regen….
Auch dieses Bilderbuch von Mira Lobe und Angelika Kaufmann bezieht sich auf die Erfahrungswelt von Kíndern: Es thematisier und hinterfragt – in eine spannende Geschichte verpackt - das ebenso gängige, wie oft praktizierte Vor(?)urteil, dass der Stärkere immer recht habe.
Für die Neuausgabe hat Angelika Kaufmann das Titelbild neu gestaltet und die Illustrationen teilweise überarbeitet.
Erschienen bei G&G